Formel 1 Weltmeister Sebastian Vettel im Interview
Morgen sendet RTL einen ausführlichen Ausblick auf die Formel 1 Saison 2011 und bringt darin auch ein Interview mit dem amtierenden Formel 1 Weltmeister Sebastian Vettel. Präsentiert wird die Sendung „Auf die Plätze – Vettel – los – der Saisonausblick mit Sebastian Vettel“ von Florian König – eine Sendung, die man als Formel 1-Fan auf keinen Fall verpassen sollte!
„Weltmeister Sebastian Vettel im RTL-Interview: „Man muss egoistisch sein“
Am Samstag, 10.45 Uhr, und in einer Wiederholung am Rennsonntag um 6.00 Uhr präsentiert Moderator Florian König einen ausführlichen Ausblick auf die spannende Formel 1-Saison 2011: „Auf die Plätze – Vettel – los – der Saisonausblick mit Sebastian Vettel“. Darin spricht der Red-Bull-Pilot, jüngster Weltmeister aller Zeiten, u.a. über seinen Umgang mit den Medien, über Egoismus, verstellbare Heckflügel und die Lehren aus dem Konflikt mit Teamkollege Mark Webber.
Auszüge aus dem Interview mit Sebastian Vettel:
Über den Umgang mit der Popularität als Weltmeister:
„Man wird natürlich öfters erkannt oder es zeigen auch mal Leute mit dem Finger auf einen, weil sie vielleicht ein wenig aufgeregt sind. Mit den Leuten, die man vorher auch schon gekannt hat, ist immer noch alles wie früher.“

Über seine Motivation 2011:
„In allererster Linie hat man das Verlangen, es sich selbst zu beweise, dass man gut genug ist und das erreichen kann! Und wenn man es dann geschafft hat, ist es ein gutes Gefühl und man geht vielleicht etwas entspannter in die Zukunft. Aber das heißt nicht, dass ich mich jetzt schwertue mich weiter zu motivieren. Ganz im Gegenteil, denn ich denke, dass es bei Null wieder losgeht, denn alle haben die gleichen Chancen. Dann müssen auch von Anfang an große Punkte her, damit es am Ende nicht so eng ist.“
Über den Umgang mit den Medien:
„Da habe ich für mich den Leitsatz: Man ist nicht immer so gut, wie die Leute schreiben und auch nicht so schlecht, wie sie es schreiben. Einiges schnappt man natürlich schon auf, aber ich versuche nicht zu viel zu lesen. Und oftmals ist es ein bisschen unangenehm, wenn man Bilder von sich sieht und Sachen von sich liest. Es ist mir einfach ein wenig peinlich, wenn ein Bild nicht so gut getroffen ist.“
Über den neuerdings verstellbaren Heckflügel:
„Man gewinnt Geschwindigkeit auf der Geraden. Wie sich das im Rennen auswirkt, ist noch ein bisschen offen. Überholen war immer sehr schwierig in der Formel 1 und wenn dann jemand überholt hat, wurde das anerkannt. Wenn das jetzt künstlich und einfacher wird, geht das Besondere verloren.“

Über die neue Leistungsdichte in der Formel 1:
„Als ich noch ein bisschen jünger war und auch die Formel 1 geschaut habe, bin ich regelmäßig nach dem Start eingeschlafen. Die Jahre sind zumindest im Moment vorbei. Man selbst würde sich natürlich wünschen, dass man das Thema schon so früh abhaken kann. Aber im Moment ist es sehr, sehr eng, die Autos sind nah beieinander. Das ist aber auch ganz schön für die Zuschauer, weil immer jemand anders vorne liegt.“
Über Michael Schumacher:
„Er kann auf jeden Fall das, was er macht. Es ist unumstritten, dass er einer der besten Fahrer war und immer noch ist. An den Fähigkeiten darf man nicht zweifeln. Letztes Jahr war es dann recht deutlich, dass das Auto nicht wirklich konkurrenzfähig war, aber zum Ende wurde es ein bisschen besser.“
Über seinen Teamkollegen Mark Webber:
„Es gab Dinge bei denen wir nicht einer Meinung waren und auch heute nicht einer Meinung sind, das ist aber normal. Ich glaube, wenn man zwei unterschiedliche Fahrer hat und man sich nicht immer grün ist, wenn man um das gleiche Stück Strecke kämpft und es mal in die Hose geht wie in der Türkei, hilft das natürlich nicht unter Teamkollegen. Das Wichtigste ist, dass man sich gegenseitig respektiert. Und so war das dann auch am Ende der Saison. Wir haben uns zusammengerissen, sind für das Team gefahren und haben versucht möglichst viele Punkte zu ergattern. Und jeder hat für sich für die Weltmeisterschaft gekämpft.“
Über den Umgang mit Konflikten:
„Das Verhältnis zu Mark ist gut. Wir hatten Sachen, bei denen wir aneinander gestoßen sind, wir haben aber auch miteinander geredet nach der Saison. Während der Saison ist es schwierig, weil man in seinem Moment drin ist und das Ding für sich durchziehen muss. Da ist es nicht ganz einfach, manchmal alles beiseite zu schieben, auch wenn hier und da großes Interesse herrscht. Denn jeder bohrt, jeder fragt und will was! Da muss man auch mal um seine Ruhe bitten. Für mich war das im letzten Jahr eine der großen Lektionen gewesen, die ich lernen musste und gelernt habe.“
Über charakterliche Erfahrungen:
„Man muss egoistisch sein. Im Auto zählt nur die eigene Karriere. Und das muss so sein, denn anders wäre man nicht so gut, wie man sein könnte. Die meisten stellen sich dann vor: okay – im Auto ein Drecksack, also muss er ja im echten Leben auch so sein. Aber das sind zwei verschiedene Rollen, die man hat.“
Über Ferrari-Ambitionen:
„Es ist ein Traum und für jeden Rennfahrer etwas Besonderes, wenn man mal die Möglichkeit, hat bei Ferrari zu fahren. Bei Teams wie Ferrari und Mercedes herrscht ja ein gewisser Mythos oder eine Legende. Und so wie man sich auf die Liste der Weltmeister setzen will, will man sich vielleicht auch mal auf die Liste derer setzen, die schon mal für solche Teams gefahren sind. Das ist so. Im Moment denke ich, dass ich noch nicht so alt bin, noch ein wenig Zeit habe und mich ja auch dort sehr wohl fühle, wo ich gerade bin.““
Quelle Pressemitteilung: RTL, Fotos: RTL und Autonews-123.de