Die Grünen zum Bahrain GP 2012: Das Formel 1 Rennen darf nicht stattfinden!

Das vierte Rennen der Formel 1 Saison erhält immer mehr Gegenwind. Nun haben sich auch die Grünen klar gegen das Formel 1 Rennen zum Bahrain GP 2012 ausgesprochen.

„Das Formel-1-Rennen darf in Bahrain wegen der schweren Menschenrechtsverletzungen nicht stattfinden

Zum bevorstehenden Formel-1-Rennen in Bahrain erklären Kerstin Müller, Sprecherin für Außenpolitik, und Volker Beck, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer und Sprecher für Menschenrechtspolitik:

„Vereint: Eine Nation feiert“ – so lautet das Motto der Bahrainischen Behörden für das Formel 1 Rennen am 22. April. Angesichts der dramatischen Menschenrechtssituation in dem tief gespaltenen Land ist das reiner Zynismus.

Im Februar und März 2011 wurden die Proteste in Bahrain brutal niedergeschlagen, nicht zuletzt mit Hilfe von Saudi Arabien und der Vereinigten Arabischen Emirate. Auch danach setzt die Regierung kontinuierlich auf Repression. Hunderte sind inhaftiert, es gibt regelmäßig Berichte von Folterungen. Faire Prozesse gibt es nicht und Opfer der Sicherheitskräfte sind nicht entschädigt worden.

Das Formel-1-Rennen vor diesem Hintergrund in Bahrain wie geplant abzuhalten, macht den Automobil-Weltverband FIA zum Komplizen dieser Entwicklung. Das Formel-1-Rennen darf wegen der schweren Menschenrechtsverletzungen nicht stattfinden. Es würde die weitere Eskalation des Konflikts nur befördern. Der Hinweis von FIA-Präsident Todt, die FIA sei eine Sportorganisation, ist lächerlich. Natürlich weiß er, dass es ums Geschäft geht, schließlich wird der Rennstall seines Sohnes von bahrainischem Geld mitfinanziert.

Die „International Crisis Group“ hat darauf hingewiesen, dass Bahrain hinter der Fassade der Normalisierung in eine erneute Gewalteruption hinein gleitet. Um dies zu verhindern, muss die Regierung von Bahrain dringend die Empfehlungen ihrer Untersuchungskommission vollständig umsetzen. Immerhin wurde diese Kommission von ihr selbst eingesetzt. Sie muss alle politischen Gefangenen freilassen, einschließlich Abdulhadi Alkhawaja, der infolge eines langen Hungerstreiks vom Tode bedroht ist. Und sie muss einen ernsthaften Dialog mit der Opposition aufnehmen.

Das Formel-1-Rennen trägt stattdessen zur Illusion einer Normalität bei und verhindert diese dringend notwendigen Schritte.“

Pressemitteilung © Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen