Porsche vs. Volkswagen – Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt

Es sollte ein geschickter Schachzug sein, den die Eignerfamilien von Porsche, Piech und Porsche, sich da vorgenommen hatten. Aufkaufen wollte man die Aktien von Volkswagen, bis der Autobauer mit dem Wolfsburger Stammsitz in der Hand des Sportwagenherstellers wäre. Ja, es wäre so schön gewesen, zumindest hatte man sich dies so ausgemalt. Doch es kommt so anders, als man denkt…

Nun wird nicht Porsche den belächelten Konkurrenten schlucken, sondern der Autohersteller, zu dem auch Audi gehört, wird den arroganten Bauer von Sportwagen in seine Palette von Automarken einreihen, als deren zehnte an der Zahl und dadurch nichts mehr Besonderes.

Ja, man hatte es sich so schön ausgemalt, Volkswagen zu schlucken und dadurch eine stark erweiterte Modellpalette zu haben, vor allem im Kleinwagen-Segment, das gerade im Moment sehr die Käufer zieht. Doch Porsche hat sich verspekuliert beim Kauf der VW-Aktien, die Krise kam, und plötzlich wurden die Schulden immer drückender. Hinzu kam der interne Machtkampf zwischen den Hauptaktionären, den Familien Porsche und Piech, und die Gallionsfigur, Wendelin Wiedeking, machte die Sache auch nicht einfacher, ganz im Gegenteil.

Nun soll der Kampf jedoch beendet sein, die Volkswagen AG wird aller Voraussicht nach zuerst 49,9 Prozent der Anteile an Porsche übernehmen. Später aber sollen die restlichen Anteile folgen. Der Sportwagenhersteller, der immer so große Töne in Sachen Übernahme von VW gespuckt hatte, wird nun also kleinlaut werden. Wiedeking soll, wenn die Gerüchte stimmen, inzwischen ersetzt worden sein als Chef der Porsche AG und der Porsche Holding – sein Nachfolger wird wohl der bisherige Produktionsvorstand Michael Macht werden. Wir werden sehen, ob der Name Programm ist bei dem guten Herrn, oder ob er die Wege von Porsche wieder in gute Bahnen lenken kann. Damit es endlich wieder um Autos geht, und nicht darum, wer die lauteren und größeren Töne spuckt…