Eisglätte und Aquaplaning bringen weiter erhöhte Gefahr für Autofahrer

Ob es etwas mit Weißer Weihnachten dieses Jahr wird, ist noch ungewiss. Die Astronomen können sich nicht einig werden, ob der Schnee nun bleibt, ob neuer kommt oder was auch immer geschieht. Sicher ist jedoch eines: Die Gefahr von Unfällen bleibt weiter groß, da neben der Eisglätte aufgrund des angekündigten Tauwetters die Gefahr von Aquaplaning steigt.

ACE warnt vor Aquaplaning

„Der ACE Auto Club Europa sieht trotz angekündigtem Tauwetter keinen Grund, weniger vorsichtig zu fahren. Der Club warnte am Montag in Stuttgart davor, dass durch den noch frostigen Straßenuntergrund Eisglätte entstehen könnte, außerdem wachse das Risiko, aufzuschwimmen. Dieses Aquaplaning werde durch die vielerorts schlechte Fahrbahnbeschaffenheit wie Spurrillen verursacht. Außerdem könnten Drainagen und Kanalabflüsse größere Mengen Tauwasser oft nicht mehr aufnehmen. Das Wasser sammle sich auf dem Asphalt. Bei nicht angepasster Geschwindigkeit verlören dann die Reifen ihre Bodenhaftung.

Größte Vorsicht bei Aquaplaning

Als Grund nannte der ACE, dass das Reifenprofil ab einem bestimmten Tempo den auf der Fahrbahn befindlichen Wasserfilm nicht mehr verdrängen kann. Ähnliche Effekte gibt es laut ACE bei Schneematsch. Immer dann, wenn der direkte Kontakt zur Fahrbahn verloren gehe, gerate das Auto unkontrolliert ins Schlittern und sei nicht mehr manövrierfähig. Um die Folgen von Aquaplaning zu beherrschen, rät der ACE, folgende Hinweise zu beachten:

• Anzeichen für drohendes Aquaplaning: Die Reifen- bzw. Wasserspuren des auf nasser Fahrbahn vorausfahrenden Fahrzeugs verschwinden bereits nach wenigen Metern.
• Aquaplaning real: Das Lenkrad lässt sich ungewöhnlich leicht drehen und das Auto reagiert nicht mehr auf die Steuerung. Außerdem: Die Motordrehzahl steigt plötzlich an.
• Besonderheiten: Bei Fahrzeugen mit Frontantrieb sind leichte Schläge auf das Lenkrad zu spüren, wenn die Reifen von der Wasserschicht wieder auf die Fahrbahn gleiten.
• Akustik: Wasser spritzt besonders laut gegen den Fahrzeugboden.

Gänzlich falsch ist es laut ACE, bei Aquaplaning in Panik zu verfallen und hektisch zu bremsen. Besser sei es, bei dem ersten Anzeichen von Aquaplaning den Fuß vom Gas zu nehmen, auszukuppeln und das Lenkrad gerade zu halten. Für Autos mit Automatikgetriebe gilt: Vorsichtig Gas wegnehmen. Um Komplikationen bei Nässe von vorn herein zu vermeiden rät der ACE, das Tempo zu drosseln.

Winterschild

Droht Strafe bei Sommerreifen im Winter?

In der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist verankert, dass die Ausrüstung von Kraftfahrzeugen „an die Wetterverhältnisse anzupassen“ ist. Laut ACE muss demnach jedes Auto über eine „geeignete Bereifung“ verfügen. Wer hiergegen verstößt, hat mit einem Verwarnungsgeld von 20 Euro zu rechnen. Bei einer Behinderung des Straßenverkehrs sind 40 Euro sowie ein Punkt in Flensburg fällig. Diese StVO-Vorschrift ist entgegen anderslautender Behauptungen aber nicht gleichbedeutend mit einer gesetzlichen „Winterreifenpflicht“.

Winterunfälle gehen zurück

Wie der ACE unter Berufung auf Angaben des Statistischem Bundesamtes mitteilte, sind im vergangenen Jahr (2008) lediglich 4,8 Prozent der Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden auf eine „ungünstige Witterung sowie witterungsbedingte schlechte Straßenverhältnisse“ zurückzuführen gewesen. „Bei Winterwetter sind die Leute erfahrungsgemäß viel eher mit gedrosseltem Tempo unterwegs, bei gutem Wetter hingegen wird das Gebot der angepassten Geschwindigkeit häufiger missachtet, was zu mehr und folgenschwereren Unfällen führt“, sagte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner. Seinen Angaben zufolge ist die Zahl der Unfälle wegen Glätte durch Schnee und Eis seit 2005 (12.359) um über die Hälfte auf 6.033 Unfälle in 2008 zurückgegangen. Nach den letzten verfügbaren Daten des Statistischen Bundesamtes stieg hingegen die Zahl der Unfälle aufgrund von Aquaplaning von 8.898 (2005) auf 10.032 (2007).“

Quelle Pressemitteilung und Foto: Auto Club Europa