Formel 1 2012 Die Reifenprobleme der Fahrer und was Pirelli dazu sagt

Besonders aus Richtung von Michael Schumacher kam Kritik an den Reifen in der Formel 1 Saison 2012. Pirelli, der aktuelle Reifenausstatter der Formel 1, widersprach der Kritik. Im Rahmen einer Pressekonferenz beim Spanien GP äußerte sich Paul Hembery von Pirelli ausführlich zu den Formel 1 Reifen 2012, den Reifentemperaturen und den Reifenspezifikationen in dieser Saison.

Paul, eine andere Bandbreite an Reifen dieses Jahr, was die Spezifikationen angeht. Wie sehr hat sich das Spiel dieses Jahr in Sachen Spezifikation geändert?

Paul Hembery: Früher waren die Reifenmischungen etwas aggressiver. Wenn ich den Abrieb nehmen, ist Supersoft gleich geblieben, Soft geht dieses Jahr mehr in Richtung Supersoft und Medium von diesem Jahr ist wie Soft des letzten Jahres. Es gibt also einige Ähnlichkeiten im Vergleich zu letztem Jahr, aber besonders der harte Reifen ist ganz anders. Wenn wir daran denken, wie wir hier letztes Jahr hier waren, da hat der harte Reifen für einige Probleme gesorgt, bevor die Teams damit umgehen konnten. Es gab vielleicht zwei Fahrer, die im Rennen überhaupt richtig damit klargekommen sind. Also ja, es gab einige Änderungen.

Wir haben in letzter Zeit viel über Reifentemperaturen gehört – Degradation, Verschleiß, etc. Kannst du uns erklären, denn ich denke die Medien brauchen eine Erklärung, was der Unterschied ist und wie das die Autos beeinflusst?

PH: Degradation ist wärmebedingter Leistungsabfall – Das kommt hauptsächlich davon, wenn die Reifen überhitzen, bei extremen Rundenzeiten. Verschleiß ist der physische Verschleiß der Reifen, der für die Leute vermutlich einfacher zu verstehen ist. Die beiden sind verbunden, allerdings nicht zwingend parallel zueinander, aber definitiv verbunden. Der Temperatur-Arbeitsbereich ist etwas, worüber viel geredet wird. Letztes Jahr haben wir festgestellt, dass die weichen Reifen, um die einmal als Beispiel zu nehmen, von 20° C bis zu Temperaturen im oberen 30er Bereich arbeiten. Diese Saison hat gezeigt, dass drastische Temperaturabfälle wie in Shanghai für deutliche Änderungen in der Reifenleistung sorgen, wenn die Temperatur unter 20° C fällt. Das ist also ein etwas empfindlicher Bereich und je nach Auto unterscheiden sich die Reifentemperaturen, wir müssen also davon ausgehen, dass da weniger Energie in die Reifen geht. Wenn wir uns das andere Ende des Spektrums anschauen, wenn es um extrem hohe Temperaturen geht, mit Abschürfung und Reifenspin, dann kommt es schnell zur Überhitzung. Wir haben die Bandbreite der Reifenmischungen eingeschränkt und die Autos haben sich offensichtlich auch verändert und wenn man das dann zusammen nimmt, hat man einen Saisonstart wie letztes Jahr – Einige Fragezeichen, die im Laufe der Saison ausgebügelt werden, wenn die Teams Wagen und Reifen besser verstehen, wie man das meiste aus ihnen heraus holen kann. Ich denke, man wird im Laufe der nächsten Rennen sehen, dass das auch hier der Fall ist.

Wie besorgt bist du über den Temperaturabfall, den wir Sonntag erwarten? Wir hatten heute 44° Celsius, aber Sonntag sollen es 10° weniger werden.

PH: Nein, Wie ich sagte, arbeiten die Reifen ab 20°, Probleme sind wahrscheinlicher, wenn es kühler wird. Das wird vermutlich in Deutschland oder Silverstone der Fall sein, da werden wir damit größere Probleme haben.

Kein Problem?

PH: Nein.

Übersetzung: Autonews-123.de