Biathlon Weltcup-Winter 2010/2011 beginnt morgen
Nachdem andere Wintersportarten bereits an den Start gegangen sind, beginnt morgen auch endlich der Biathlon Weltcup-Winter 2010/2011. Für die Biathleten des DSV hat sich dabei einiges geändert, Kati Wilhelm, Simone Hauswald und Martina Beck sind nicht mehr dabei, und Uwe Müssiggang wurde zumBiathlon-Bundestrainer für die gesamte deutsche Mannschaft und nicht nur wie bisher nur für das Biathletinnen-Team des DSV.
Die Informationen des DSV zum Start des Biathlon Weltcup-Winter 2010/2011:
„Ab Mittwoch beginnt nun auch für die Biathleten der Weltcup-Winter 2010/2011. Im schwedischen Östersund stehen die ersten Einzel-, Sprint- und Verfolgungswettkämpfe auf dem Programm. Nicht mit dabei ist Magdalena Neuner. Die Doppel-Olympiasiegerin von Vancouver muss – wie bereits im vergangenen Jahr – wegen eines bronchialen Infekts zum Auftakt passen.
Der Ablaufplan für den Weltcupstart in Östersund in Schweden:
01.12.2010, Mi.,
Damen Einzel 16:20 MEZ
02.12.2010, Do.,
Herren Einzel 17:20 MEZ
03.12.2010, Fr.,
Damen Sprint 17:20 MEZ
04.12.2010, Sa.,
Herren Sprint 14:15 MEZ
05.12.2010, So.,
Damen Verfolgung 11:30 MEZ
Herren Verfolgung 14:15 MEZ
DAS DSV-AUFGEBOT
Nach dem Rücktritt von Kati Wilhelm, Simone Hauswald und Martina Beck gibt es im Vergleich zum Vorjahr vor allem im Damen-Team einige Veränderungen.
Durch die Reduzierung der Startplätze seitens der Internationalen Biathlon-Union kann Bundestrainer Uwe Müssiggang zudem nur noch jeweils sechs Sportlerinnen und Sportler – statt wie bisher sieben – einsetzen. Dennoch bleiben bei den Damen zunächst sieben Athletinnen im Weltcup-Team. Welche Sportlerin dann jeweils pausiert, wird immer von Woche zu Woche entschieden.
In Östersund fehlen wird Magdalena Neuner. Die Doppel-Olympiasiegerin konnte wegen eines bronchialen Infekts die letzten fünf Tage beim abschließenden Lehrgang in Finnland nicht trainieren und wird deshalb zunächst wieder ein Aufbautraining absolvieren. Ihr Einstieg in den Weltcup ist für Hochfilzen geplant.
Bei den Herren konnte sich beim abschließenden Lehrgang Alexander Wolf den sechsten und letzten Startplatz sichern. Daniel Böhm (SC Buntenbock) und Florian Graf werden zunächst einmal wieder im IBU-Cup starten.
DAMEN
Tina Bachmann (SG Stahl Schmiedeberg)
Juliane Döll (WSV Oberhof)
Miriam Gössner (SC Garmisch)
Andrea Henkel (SV Großbreitenbach)
Kathrin Hitzer (SC Gosheim)
Magdalena Neuner (SC Wallgau)
HERREN
Andreas Birnbacher (SC Schleching)
Michael Greis (SK Nesselwang)
Arnd Peiffer (WSV Clausthal-Zellerfeld)
Simon Schempp (SZ Uhingen)
Christoph Stephan (WSV Oberhof 05)
Alexander Wolf (WSV Oberhof 05)
Uwe Müssiggang:
„Ich bin recht zufrieden, wie es derzeit läuft. Wir haben zu Beginn der Saisonvorbereitung versucht, den Teamgedanken wieder etwas mehr in den Vordergrund zu stellen. Und ich denke, das ist uns alles in allem gut gelungen. Sowohl was die Zusammenarbeit der Trainer und Betreuer, als auch was das Miteinander innerhalb der Mannschaften betrifft.
Beim Lehrgang in Muonio hat man gesehen, dass alle gemeinsam – Damen und Herren – an einem Strick ziehen. Wir mussten zwar aufgrund der Kälte das Training teilweise etwas reduzieren und anpassen – auch der zweite Testwettkampf bei den Herren fiel der eisigen Kälte zum Opfer – aber alles in allem können wir sicher zufrieden sein.
In Östersund wird sich nun zeigen, wo wir international stehen. Wie schon in den vergangenen Jahren werden wir die ersten Ergebnisse allerdings ganz bestimmt nicht überbewerten. Egal ob positiv oder negativ. Wir wollen jetzt einfach in die Wettkämpfe reinkommen.
Bei den Damen müssen wir dann ohnehin erst einmal sehen, wie wir den Weggang von drei Leistungsträgerinnen verkraften. Wir haben in Muonio eine sehr kompakte und motivierte Mannschaft gesehen, so dass wir grundsätzlich zuversichtlich in die Saison gehen. Aber klar haben Kati, Simone und Martina ganz sicher eine Lücke hinterlassen, die es erst einmal zu schließen gilt. Dazu fehlt uns in Östersund leider auch Lena, die nach ihrem bronchialen Infekt noch nicht so schnell wieder ins Training einsteigen konnte, wie das für eine vernünftige Wettkampfvorbereitung notwenig gewesen wäre.
Mit den sieben Damen und sechs Herren, die sich nach dem Vorbereitungslehrgang für das Weltcup-Team qualifiziert haben, planen wir zunächst einmal bis zum Jahresende. Florian Graf und Daniel Böhm gehen zwar zunächst den Weg über den IBU-Cup, um weiter Wettkampf-Erfahrung sammeln zu können, beide haben sich in Finnland aber wirklich sehr gut in Szene gesetzt.“
Andrea Henkel:
„In den vergangenen Wochen ging es schon deutlich besser als noch im Herbst. Ich bin zwar sicher noch nicht in Top-Form, aber vor allem am Schießstand hat es zuletzt ganz gut gepasst. Jetzt bin ich genauso gespannt wie alle anderen, was der Winter bringt und wer in Östersund schon gut in Form ist. Mein Ziel ist es, einen soliden Start hinzulegen. Denn trotz Fokus auf die WM will ich am Ende schon wieder unter den Top-5 im Gesamt-Weltcup landen.
Ich hoffe, dass mir mein neues Material dabei helfen wird. Ich habe nach dem Olympia-Winter ja gewechselt und bin bis jetzt wirklich sehr zufrieden. Ein großer Vorteil ist, dass ich von Simone Hauswald den Skibestand übernehmen durfte. Das hatten wir bereits zuvor ausgemacht, und falls ich mich für eine andere Skimarke entschieden hätte, hatte mir auch Martina Beck angeboten, mir ihre Ski zu überlassen. Dafür bin ich sehr dankbar. Denn auf diese Weise mussten die Techniker und ich beim Testen nicht komplett bei Null anfangen, sondern wissen schon ziemlich genau, welcher Ski geht und welcher nicht.“
Magdalena Neuner:
„Irgendwie scheint es mittlerweile fast eine traurige Tradition zu sein, dass ich pünktlich zum Weltcupstart krank werde. Es geht mir zwar schon wieder besser, aber dadurch, dass ich die letzten fünf Tage im Trainingslager nicht trainieren konnte, würde es keinen Sinn machen, jetzt nach Östersund zu fliegen. Ich brauche ganz einfach noch ein paar Tage, um richtig gesund und fit zu werden. Das ist zwar ärgerlich, aber das einzig Sinnvolle.
Positiv stimmt mich, dass ich bis dahin wirklich gut trainiere konnte. Allerdings eben fast nur ruhige und lange Einheiten. Was mir aufgrund meiner Erkrankung noch fehlt, sind die schnellen und intensiven Kilometer, denn die waren eigentlich zum Ende des Lehrgangs angesetzt. Grundsätzlich war Muonio richtig gut. Wir hatten eine tolle Stimmung in der Mannschaft, haben viel gemeinsam gelacht, waren zweimal alle zusammen beim Essen und – klar – haben wieder alle gestrickt wie die Wilden. Ich kann leider nur nicht verraten, was genau, denn das sollen Überraschungen sein für Weihnachten. Das einzige, was in diesem Jahr gefehlt hat, war das traditionelle Strömling-Essen für die Neulinge. Die Jungs hätten eigentlich den vergammelten Fisch besorgen müssen, aber es dann irgendwie doch vergessen. Diejenigen, die es getroffen hätte, wird es gefreut haben. Für uns erfahrene Strömling-Esser und Zuschauer war`s natürlich schade…“
Michael Greis:
„Bis auf zwei krankheitsbedingte Ausfälle – einmal zu Beginn des Gletscherlehrgangs und in der Woche der Einkleidung – bin ich gut durch die Saisonvorbereitung gekommen.Beim Komplextraining mussten wir gezwungenermaßen ein wenig improvisieren. Durch die Umbaumaßnahmen konnten wir erst im Juni und damit fünf Wochen später als normalerweise mit dem Schießtraining beginnen. Und auch im September konnten wir so gut wie keinen Schuss abgeben. Das war natürlich suboptimal, ließ sich aber nicht ändern. Ich bin dennoch ganz zuversichtlich. Wir haben gut trainiert und hatten eine gute Stimmung in der Truppe. Was das Training dann tatsächlich Wert ist, werden wir dann in den ersten Rennen sehen. Natürlich wäre ein guter Start schön, aber die Saison ist lang..“
Arnd Peiffer:
„Mit den vergangenen Monaten bin ich eigentlich rund um zufrieden. Wir konnten fast all das trainieren, was wir uns vorgenommen hatten und ich bin gesund durchgekommen. Ich freue mich auf den Weltcupstart, auch wenn der im vergangenen Jahr eher nicht so prickelnd für mich war. Aber das muss ja nicht zwangsläufig immer so sein. Jedenfalls versuche ich natürlich einen guten Anfang hinzulegen, weiß aber auch, dass die ersten Rennen immer auch ein wenig dazu da sind, überhaupt erstmal in die Saison reinzukommen.“
Alexander Wolf:
„Nachdem die beiden letzten Winter alles andere als gut für mich liefen, war ich am Ende der Saison schon in einem etwas tieferen Loch. Ich habe mich deshalb im Frühjahr ganz bewusst dazu entschieden, noch einmal einen anderen Weg zu gehen, um wieder zu meinen alten, guten Leistungen zurückzufinden. In Absprache mit den DSV-Trainern habe ich ein individuelles Training absolviert, mir unter anderem auch Rat und Hilfe von Sven Fischer geholt, der mich – genau wie mein Vater – voll unterstützt hat. Vor allem was die Intensitäten betrifft, bin ich deutlich knackiger eingestiegen als sonst. Die Grundlage sollte über die Jahre ja nicht so schlecht sein, so dass ich den Fokus eher auf die intensiven Einheiten gelegt habe. Außerdem habe ich in diesem Sommer komplett auf Urlaub verzichtet. Meine Frau und ich haben noch einmal alles dem Sport untergeordnet. Ich habe immer sechs Wochen – natürlich mit Ruhetagen – durchtrainiert und dann eine Woche reduziertes Training gemacht. Schon bei den Tests habe ich gesehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Praktisch alle Werte und Daten waren deutlich besser als in den vergangenen Jahren. Und auch beim Lehrgang in Munio lief es wirklich gut. Dass ich jetzt den Sprung zurück ins Weltcupteam geschafft habe, ist für mich aber nichts weiter als ein Zwischenziel. Mit einem 30. Platz werde sicher nicht zufrieden sein. Mein großes Ziel ist die WM in Sibirien und bis dahin gibt es noch viel zu tun.““
Quelle Pressemitteilung und Fotos: DSV