USA: Licht am Ende des Abgasskandals #Dieselgate

Der große Abgasskandal in den VW Ende 2015 geriet, neigt sich so langsam aber sicher in eine einvernehmliche Lösung – zumindest in den USA.

Ein kurzer Rückblick

Blicken wir kurz zurück zum 18. September 2015: der Tag an dem bekannt wurde, dass VW bei diversen Dieselfahrzeugen eine illegale Abschalteinrichtung in der Motorsteuerung verwendet, um die in den USA geforderten Abgaswerte zu erreichen. Dieser Fall sorgte weltweit für Aufsehen. VW, DAS deutsche Vorzeigeunternehmen, ist an einem großen Betrugsskandal verwickelt? Unmöglich. Nein, es war doch möglich. Zwar war sich laut eigener Aussage der damalige Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn keiner Schuld bewusst, obwohl er in den Jahren 2014 und 2016 darüber informiert wurde, trat dann aber am 23. September 2015 von seinem Posten zurück.

Die Lösung: ein Vergleich

Alleine in den USA sind 475.000 Fahrzeuge betroffen. Der VW-Konzern einigte sich mit den US-Bundesbehörden auf ein riesiges Entschädigungspaket:

  • 10 Mrd. US Dollar stellt VW für Rückkäufe und Leasingrückläufer, sowie technische Anpassungen der Fahrzeuge zur Verfügung
  • 2,7 Mrd. US Dollar fließen in einen Fond für Umweltprojekte über einen Zeitraum von 3 Jahren
  • Weitere 2 Mrd. US Dollar fließen über einen Zeitraum von 10 Jahren in Infrastruktur-Verbesserungen

Insgesamt handelt es sich also um 14,7 Mrd. US Dollar, umgerechnet 13,3 Mrd. Euro. Eine beachtliche Summe, wenn man bedenkt, dass der Gewinn im Jahr 2013 bei „nur“ 4,8 Mrd. Euro lag.

Noch tritt diese Entscheidung allerdings nicht in Kraft. Der zuständige Richter, Charles Breyer, muss dem ganzen noch seinen Segen geben. Eine Entscheidung wird hier zum 26. Juli 2016 erwartet.

Aber selbst dann wäre das ganze noch nicht abgeschlossen: Kläger haben weiterhin die Möglichkeit auf eigene Kosten weiterzuklagen oder aber den besagten Vergleich anzunehmen. Die Entschädigung soll je nach Alter des Fahrzeugs zwischen 5.000 – 10.000 US Dollar liegen plus der optionalen Möglichkeit, dass VW das besagte Fahrzeug zurück kaufen muss.

Andere Kunden haben das Nachsehen

Kunden aus anderen Ländern der Welt dürften sich längst nicht so sehr über diese Entscheidung freuen können. Zwar sind auch deren Fahrzeuge von diesem Skandal betroffen, Entschädigungszahlungen wird es aller Voraussicht aber nicht geben. Dies begründet VW mit den strengen Gesetzen in den USA, die in anderen Ländern so nicht gegeben sind. Dies dürfte die Kundschaft ein weiteres Mal sehr verärgern – ganz abgesehen vom weltweiten Imageschaden den VW erlitt.