SWR-Tatort Im Abseits Diesmal KEIN Fernsehtipp der Woche

Ein Tatort, rund um Frauenfußball und Migranten in der zweiten Generation – eine schöne Sache eigentlich, wären beide Themen nicht so sehr auf die Frauen-Fußball-WM 2011 ausgerichtet, dass es einfach „stinkt“. Dadurch geht der SWR-Tatort „Im Abseits“ genau da hin, ins Abseits.

Damit ist das geschossene Tor kein Tor, der Schütze hat Pech, der Mannschaft wird das Tor wieder aberkannt. Genau dies passiert dem Tatort vom Sonntag. Eine zusammengestrickte Story, die vorne und hinten nicht zusammenpasst, Auftritte aus der Chefetage des DFB, die zeigen, dass Fußball und Schauspielerei eben nur sehr selten etwas gemeinsam haben.

Eine Geschichte, die der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen auf den Leib geschneidert wurde, die jedoch nichts mit Filmkunst und Fernsehkönnen zu tun hat. Anders als der NDR-Tatort „Mord in der ersten Liga“, bei dem es um Homosexualität im Profifußball ging, und der auch, dank eines guten Buches und guter Regie, funktionierte, ist hier nur ein mühsames „Ideechen“ zusammen geschustert worden, um einen Aufhänger für die Frauen-Fußball-WM zu haben.

Schade, ich war lange Jahre ein glühender Fan der Lena Odenthal-Tatorte, aber dieses „Abseits“ konnte ich mir beim besten Willen nicht zu Ende ansehen. Ich hoffe auf bessere Zeiten. Und wenn schon zeitnahe Themen, dann bitte diese auch in einem Buch und Tatort so verpacken, das es wirklich packt – und einem Krimi damit auch gerecht wird.