Formel 1 2013 in Bahrain Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung?

Das Formel 1 Rennen in Bahrain ist das umstrittenste aller Formel 1 Rennen. Nachdem 2011 das Rennen abgesagt werden musste, wurde es 2012 durchgeführt, ungeachtet der Tatsache, dass in dem Königreich auch weiterhin Proteste stattfinden. In diesem Jahr ist eine ansteigende Zahl von Menschenrechtsverletzungen zu beobachten, viele Kritiker haben deshalb eine Absage des Formel 1 Rennens 2013 gefordert. Nun haben sich auch die Grünen zu der Situation und Bahrain und wichtigen Ansätzen der Problematik geäußert.

„Formel-1-Rennen in Bahrain: Menschenrechte achten

Anlässlich der Ausschreitungen vor dem Formel-1-Rennen in Bahrain erklären Viola von Cramon, Sprecherin für Sportpolitik, und Volker Beck, Sprecher für Menschenrechtspolitik:

Der internationale Dachverband des Automobils (FIA) vernachlässigt weiterhin die ansteigenden Menschenrechtsverletzungen im Vorfeld des Formel-1-Rennens in Bahrain. Bereits 2011 waren die Veranstalter gezwungen, das Formel-1-Rennen in Bahrain nach blutigen Protesten abzusagen. Zwei Jahre später droht die Situation abermals zu eskalieren. Die Ankündigung der FIA, sich mit Oppositionellen zu treffen, ist ein erster Schritt. Weitere Maßnahmen müssen jedoch folgen.

Der Glanz von Sportgroßveranstaltung darf nicht über die wahren Zustände hinweg täuschen. Sportdachverbände fordern zwar eine strikte Trennung zwischen Sport und Politik, doch finden Sportgroßereignisse von internationalem Rang nicht in einem politisch luftleeren Raum statt. Prestigeträchtige Sportgroßveranstaltungen haben immer eine politische Dimension – gesellschaftliche und politische Begleitumstände auszublenden, grenzt hierbei an Arroganz.

Ein Sportgroßereignis darf nicht als Werbeträger für Diktaturen dienen. Der Sport muss seine Macht noch besser nutzen. Sport kann positive gesellschaftliche Veränderungsprozesse anstoßen. Es reicht jedoch nicht aus, Pressevertreter in einen Ausrichterstaat zu schicken. Die Sportdachverbände müssen bei der Vergabe von Großereignissen auch Forderungen nach politischen Veränderungen stellen. Den Zuschlag erhält nur, wer diese Bedingungen erfüllt.

Unser Antrag zum Thema ,,Vergabekriterien für Sportgroßveranstaltungen fortentwickeln – Menschen- und Bürgerrechte bei Sportgroßveranstaltungen stärker berücksichtigen“ wird am 15. Mai in einer Öffentlichen Anhörung im Sportausschuss behandelt.“

Quelle Pressemitteilung: Bündnis 90/Die Gruenen im Bundestag