Daimler zahlt 185 Millionen US Dollar und „kauft sich frei“

Das US-Justizministerium und die Börsenaufsicht der USA, die SEC, hatten gegen den deutschen Autohersteller ermittelt – wegen des Verdachts auf Korruption. Mit der Zahlung von einer Summe in der Höhe von 185 Millionen Euro hat sich die Daimler AG freigekauft – die Anklage wird damit fallen gelassen.

Der für den Autobauer sehr teuren Vergleich ist zugleich ein Schuldeingeständnis des Unternehmens, in mindestens 22 Ländern und über eine Dauer von über zehn Jahren Bestechungsgelder an Regierungsbeamte gezahlt zu haben, um Aufträge zu erhalten.

Die 185 Millionen US Dollar, in Euro etwa 134 Millionen, sorgen nun dafür, dass das Verfahren nicht mehr weitergeführt wird.

Der Rechtsstreit hatte bereits seit Jahren angedauert, der erste Hinweis auf die Bestechungen war schon im Jahr 2004 bei den US-Behörden eingegangen.

Wie Daimler selbst in den Medien verlauten ließ, setzt sich die Vergleichssumme aus zwei Teilen zusammen: einer Geldstrafe und einer Gewinnabschöpfung. Die Gewinnabschöpfung soll dabei 91,4 US Dollar betragen, die Geldstrafe 93,6 Millionen US Dollar.

Warum der Autohersteller sich nach dem jahrelangen Rechtsstreit plötzlich auf den teuren Vergleich eingelassen hat, könnte den Grund darin haben, dass zu vermuten ist, dass Daimler sonst Repressalien in den USA gedroht hätten – und möglicherweise ein komplettes Verkaufs- und Produktionsverbot in dem Land über den großen Teich. Da der Automarkt dort jedoch einer der wichtigsten Automärkte der Welt ist, musste Daimler nun dieses Zugeständnis machen, eine Abkehr vom US-amerikanischen Markt hingegen hätte wohl ein weitaus höheres finanzielles Fiasko bedeutet.