Claudia Pechsteins angebliches Doping – Mediziner bestätigen vererbte Blut-Anomalie

Wer einmal unter Beschuss steht in der Medienlandschaft, der hat es schwer, aus der Ziellinie zu kommen. Dies musste auch gerade Claudia Pechstein, fünfmalige Olympiasiegerin und einstmals Vorzeige-Athletin, in den vergangenen Monaten erleben. Aufgrund reiner Indizien wurde sie gesperrt, Beweise für das vorgeworfene Doping konnte niemand vorlegen. Heute kam endlich die Bestätigung: Claudia Pechstein hat eine vererbte Blut-Anomalie!

Nun gibt es eine Menge Menschen und Medien, die sich bei der Athletin, für welche die ganzen Vorwürfe, für die es keinen einzigen Beweis gab, zu entschuldigen haben.

Und die Mediziner, die Pechstein heute auf einer Pressekonferenz die vererbte Blut-Anomalie bestätigten, sind nicht irgendwer, sondern renommierte Mediziner der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie, DGHO.

Für die Olympischen Winterspiele 2010 kommt die Bestätigung der Ursache der überhöhten Retikulozyten-Werte leider zu spät. Aber vielleicht wird es nun möglich sein, die Karriere einer Frau, die erst vom Volk geliebt und dann verstoßen wurde als vermeintliche Doping-Sünderin, wieder zu retten und sie auch zu einem guten Abschluss bringen zu können.

Es ist schade, zu sehen, wie sehr Deutschland seine einstigen hochgefeierten Helden fallen lässt, nur weil Indizien und hochgebauschte Medienberichte einem Menschen seinen Lebensinhalt rauben. Vielleicht würde es helfen, in Zukunft genauer hinzusehen und nicht nur auf Indizien zu schauen. Der Schau-Prozess, der gegen Claudia Pechstein durchgeführt wurde und der schon als eine Wende im Doping-Kampf gefeiert wurde, wird damit nichts Anderes als Makulatur. Wir können nur hoffen, dass die Wunden, die geschlagen wurden, eines Tages eines Tages verheilen werden und Frau Pechstein nicht den Rest ihres Lebens belasten werden.

Und es ist die Macht der Medienwelt, in der viele, die an den Zahnrädchen drehen, ihre Verantwortung längst für Geld abgegeben haben und draufhauen, wo es nur geht, nur um eine höhere Auflage zu erzielen und mehr Leser anzuziehen und mehr Zuschauer. Das ist beschämend – und immer wieder auch beängstigend. Denn mit jedem Wort, das wir schreiben und mit jedem Bild, das wir an die Öffentlichkeit bringen, tragen wir auch eine große Verantwortung…