Autobahn-Tankstellen im Test

Bald beginnt sie wieder, die Reisezeit. Ein sehr guter Grund, die Hygiene und die Preise an Tankstellen unter die Lupe zu nehmen. Autobahn-Tankstellen im Test hieß deshalb die Devise des ADAC in einer aktuellen Untersuchung, bei der 77 Tankstellen in elf Ländern unt er die Lupe genommen wurde. Testsieger wurde übrigens keine deutsche Autobahn-Tankstelle, sondern die Kozlov-Cerná Studánka, die in Tschechien auf der A1 Prag – Brünn liegt.

Europaweiter Test von Autobahn-Tankstellen

„Bei der Hygiene fällt jede Zweite durch

ADAC: Deutsche Anlagen meist sauber, aber zu teuer

Autobahn-Tankstellen in Deutschland bieten einen guten Service, sind aber zu teuer. Vor allem für Getränke und kleine Snacks müssen Reisende hierzulande viel zu tief in die Tasche greifen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen ADAC Untersuchung im Rahmen von EuroTest an 77 Anlagen in elf europäischen Ländern. Die größten Mängel entdeckten die Tester bei der Toilettenhygiene. In 50 Anlagen wurden in den entnommenen Proben potenziell gesundheitsgefährdende Keime im Labor nachgewiesen. Lediglich 27 WC-Anlagen, sieben davon in Deutschland, waren frei von bedenklichen Erregern. Insgesamt schnitten 23 Tankstellen mit einem „gut“, 48 mit einem „ausreichend“ ab. Sechs Stationen fielen mit einem „mangelhaft“ komplett durch.

Testsieger mit der Gesamtnote „gut“ ist die Tankstelle Kozlov-Cerná Studánka in Tschechien auf der A1 Prag – Brünn. Sie glänzt durch gepflegte Toiletten, ein umfangreiches Warenangebot zu günstigen Preisen im Shop, barrierefreiem Zugang zu Kasse, Shop und WC. Zudem sind die Kraftstoffpreise per Informationstafel bereits vor der Autobahnabfahrt zu erkennen. Verlierer des ADAC Tests ist De Buunderkamp an der A12 Utrecht – Arnheim in den Niederlanden.

Die tschechische Autobahn-Tankstelle Kozlov-Cerná Studánka auf der A1 ist diesjähriger Testsieger. Sie erhielt in den Kategorien Zu- und Abfahrt, Shop, Sanitäre Einrichtungen und Preise jeweils ein sehr gut. Foto: ADAC
Die tschechische Autobahn-Tankstelle Kozlov-Cerná Studánka auf der A1 ist diesjähriger Testsieger. Sie erhielt in den Kategorien Zu- und Abfahrt, Shop, Sanitäre Einrichtungen und Preise jeweils ein sehr gut. Foto: ADAC

Die meisten deutschen Autobahn-Tankstellen landeten im Mittelfeld. Die zwölf  getesteten Anlagen sind meist gut ausgestattet und haben ein ausgewogenes Warenangebot, gehören aber in Europa zu den teuersten. Elf von zwölf fielen in der Kategorie „Preise“ durch. Das Sanifair-Konzept, das viele Tankstellen eingeführt haben, sorgt zwar für Sauberkeit, verteuert aber die Rast zusätzlich. Hier zahlt man beim Besuch der Toilette immer häufiger 70 Cent, von denen man nur 50 Cent beim Einkauf im Shop zurückbekommt. Beste deutsche Tankstelle mit der Note „gut“ wurde Aichen auf der A8 München – Stuttgart. „Mangelhaft“ erhielten Tecklenburger Land Ost (A1 Münster – Bremen) und Holzkirchen Nord (A8 Salzburg – München).

Der ADAC fordert von Tankstellenbetreibern sofortiges Handeln. Nirgends – und erst recht nicht in Europa – darf ein Toilettengang gesundheitsgefährdend sein. Auch der Service für Behinderte muss mit europaweit einheitlichen Standards ausgebaut werden. Außerdem sollten Reisende früher und besser über die Benzinpreise informiert werden. Die hohen Preise an deutschen Autobahn-Tankstellen sind laut ADAC gerade im Hinblick auf die Preise in den Nachbarländern mit ähnlichen Kostenstrukturen nicht gerechtfertigt.

Getestet hat der ADAC die 77 Anlagen mit seinen Partnerclubs nach den Kriterien Zu- und Abfahrten, Tankbereich, Shop, Sanitäre Einrichtungen, Hygiene und Preise.“
Quelle Pressemitteilung und Foto: ADAC