Nebelunfälle werden weniger – Zahl der Nebeltage bleibt jedoch gleich

Die Nebeltage werden nicht weniger, wie der Auto Club Europa heute bekanntgab, dennoch sin die Nebelunfälle zurückgegangen. Im Gegenteil. Im nebelreichsten Jahr der aufgeführten Jahre, 2001, passierten weniger Unfälle als im Jahr 2003, in dem es gleich sieben Tage weniger Nebel gab in Deutschland. Dennoch ist es gerade in diesen Tagen wichtig, stärker aufzupassen, da die Wetterstatistik besagt, dass es zwischen Oktober und Dezember die meisten Nebeltage im Jahr gibt.

Folgenschwere Nebelunfälle um 80 Prozent zurückgegangen

„Das Risiko, in einen der gefürchteten folgenschweren Nebelunfälle verwickelt zu werden, nimmt ab. In den vergangenen 34 Jahren ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden wegen Sichtbehinderung durch Nebel um nahezu 80 Prozent zurückgegangen. Verglichen mit der Entwicklung aller Unfälle mit Personenschaden ist der Rückgang der Nebelunfälle 5-mal so hoch. Die Zahl der Nebeltage hingegen blieb mit jährlich im Schnitt 23 Tagen unverändert. Darauf hat der ACE Auto Club Europa nach Auswertung von Erhebungen des Statistischen Bundesamtes am Donnerstag in Stuttgart hingewiesen.

Demnach wurden im Jahr 1975 insgesamt noch 2.250 Nebelunfälle mit Personenschaden von der Polizei aufgenommen. Von 1995 an sank die Zahl dieser Unfälle überproportional auf im Schnitt 518 Unfälle jährlich. In den vergangenen zehn Jahren kamen nach Angaben des ACE bei Nebelunfällen 264 Menschen ums Leben, 7.853 wurden zum Teil schwer verletzt.

Einen Zusammenhang zwischen der Unfallhäufigkeit bei Nebel und der Zahl der Nebeltage sieht der ACE nicht. Nach Darstellung des Clubs ereigneten sich 2003 mit nur 19 Tagen Nebel mehr Unfälle (477) als beispielsweise zwei Jahre zuvor: 2001 passierten an 26 Nebeltagen 464 Unfälle mit Personenschaden. In den vergangen zehn Jahren geschahen an den Tagen mit Sichtbehinderungen durch Nebel zwischen 16 und 25 Unfälle mit Personenschaden.

Der ACE führt den insgesamt positiven Trend bei Nebelunfällen vor allem auf den vermehrten Einsatz moderner Nebelwarnsysteme zurück. Die elektronisch gesteuerten Nebelwarner – sie schreiben Autofahrern vor, wegen Sichtbehinderungen das Tempo zu drosseln – hätten sich im Sinne besserer Unfallverhütung bewährt. Nebelwarner sind laut ACE beispielsweise auf der A8 im Raum Ulm, der A9 auf Höhe Eching oder auf der A100 in Berlin installiert. Zur Verstärkung der elektronischen Nebelwarnungen kommen auf den fraglichen Strecken häufig auch noch radargestützte Geschwindigkeitsüberwachungen zum Einsatz.

Unter Berufung auf eine für den ACE erstellten Studie des Deutschen Wetterdienstes weist der Club darauf hin, dass die meisten Nebeltage von Oktober bis Dezember auftreten. Mit durchschnittlich vier Tagen Nebel liegen diese Monate deutlich über dem Jahresmittel. Im Zeitraum Januar bis März sinkt der Schnitt auf 2,5 Nebeltage.

Autofahrer in Stuttgart müssen sich am wenigsten vor Nebel fürchten. Dort ist die Sicht statistisch gesehen am geringsten durch Nebel eingeschränkt. Nicht nur geografisch ganz oben sondern auch auf der Hitliste der nebelreichsten Städte Deutschlands ist Greifswald zu finden.

Nebeltage im Jahresdurschnitt 1998 bis 2008

Greifswald: 34,00
Hamburg: 33,82
Dresden: 32,09
Berlin: 30,36
Nürnberg: 29,91
München: 26,27
Düsseldorf: 21,82
Aachen: 20,18
Frankfurt/M.: 20,09
Stuttgart: 3,91

Quelle: Angaben des Deutschen Wetterdienstes

Autofahrer können das erhöhte Unfallrisiko bei Nebel reduzieren, wenn sie die folgenden Tipps des ACE beherzigen:

• Tempo drosseln: Zu langsam gibt es nicht.
• Besser sehen und gesehen werden: Abblendlicht an, auch am Tag.
• Nicht unnötig leuchten: Nur bei Sicht unter 50 Metern zusätzlich noch die Nebelschlussleuchte
einschalten.
• Abstand halten: Keinesfalls an den Vordermann „dranhängen“. Lieber Leitpfosten zur Distanz-
Orientierung nutzen.
• Nebelwarner konsequent beachten.
• Mehr Pausen einlegen: Fahren bei schlechter Sicht erfordert höhere Konzentration.“

(Quelle: Auto Club Europa)