Die IAA öffnet bald ihre Tore – Weltpremieren über Weltpremieren

Noch vor wenigen Monaten sah es so aus, als würde die diesjährige Internationale Automobilausstellung bereits im Vorfeld in die Hosen gehen. Da wurde aus so mancher Ecke geschrien: Dieses Jahr brauchst Du da gar nicht hin, gibt ja eh kaum Premieren. Aber nein, die IAA hält, was sie immer verspricht: Weltpremieren zuhauf, ein starkes Programm und viele interessante Aussteller. Am Donnerstag dieser Woche wird Kanzlerin Merkel die diesjährige IAA in Frankfurt eröffnen. Und wir dürfen gespannt sein auf viel Qualität, darunter auch 55 Weltpremieren aus deutschen Autoschmieden.

„781 Aussteller aus 30 Ländern – Merkel eröffnet weltweit wichtigste Mobilitätsmesse

IAA startet mit Rückenwind und 100 Automobil-Weltpremieren

„Diese 63. IAA PKW startet mit Rückenwind. Wir sind selbst überrascht, wie viele Neuheiten gerade in den letzten beiden Wochen noch zusätzlich gemeldet wurden. So hat sich die Zahl der Weltpremieren allein bei den Automobilherstellern seit Anfang September noch einmal um 22 Prozent auf exakt 100 Weltneuheiten erhöht. Davon entfallen auf deutsche Hersteller 55 Weltpremieren. Damit liegen wir bei der Zahl der Automobil-Weltpremieren sogar um 14 Prozent höher als bei der Rekord-IAA 2007“, betonte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), am Montag anlässlich der IAA-Auftakt-Pressekonferenz des Verbandes. Der VDA ist Veranstalter der IAA. „Wenn trotz der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise die Zahl der Weltpremieren deutlich zunimmt, ist das ein messbares Erfolgskriterium, auf das wir als Ausrichter der IAA durchaus stolz sein dürfen. Die IAA hat erneut an Qualität gewonnen“, unterstrich der VDA-Präsident. Bemerkenswert sei auch die Innovationskraft der Zulieferindustrie, die auf der IAA 87 Weltpremieren präsentiert; davon stammen 53 von deutschen Zulieferunternehmen.
Die Zahl der Aussteller hat sich seit Anfang September noch einmal um vier Prozent auf 781 Aussteller aus 30 Ländern erhöht. Darunter sind 62 Automobilhersteller. Neu hinzu gekommen sind „in letzter Minute“ noch einmal etliche Dienstleister. Gegenüber dem Frühsommer hat die IAA-Ausstellungsfläche um 12 Prozent auf 190.000 Quadratmeter zugelegt.

Bevor am 17. September Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die 63. IAA PKW offiziell eröffnet, finden am 15. und 16. September die Pressetage statt. Rund 10.000 Journalisten aus 90 Ländern haben sich bereits akkreditiert. Die Medienvertreter erwartet mit 80 Pressekonferenzen – davon allein 55 am ersten Pressetag – ein wahrer „Marathon“ an Veranstaltungen. Wissmann: „Diese Zahlen unterstreichen: Es gibt wohl keine andere Automobilmesse weltweit, die ein solch eindrucksvolles Innovationsfeuerwerk zündet wie diese IAA! Und dies – wohlgemerkt – in konjunkturell schwierigsten Zeiten! Hier wird in der Tat sichtbar, wie die Unternehmen aus der Krise herausfahren: mit noch stärkeren Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen, mit noch attraktiveren Produkten!“

Er betonte: „Wir haben diese IAA unter das Motto gestellt: ‚Erleben, was bewegt’. Und es ist diese Messe, auf der die Besucher erstmals eine Studie des 1-Liter-Autos sehen können, dessen Zielrichtung der Volumenmarkt ist. Und wenn hier auf der IAA zum ersten Mal ein Modell der Oberklasse gezeigt wird, das einen Verbrauch von 3 Litern haben wird, dann ist das ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu nachhaltiger Mobilität – ohne Verzicht auf Sicherheit, Komfort oder Leistung!“

Zu den Neuheiten, die die Besucher auf der IAA erwarten, zählen u. a. der Audi A3 1.2 TFSI mit einem völlig neu entwickelten, sehr sparsamen 4-Zylinder-Motor, der Audi A4 3.0 TDI clean diesel quattro, der BMW X1, der BMW 320d Efficient Dynamics Edition mit nur 109 g/km CO², der BMW 5er GT Gran Turismo, der BMW X6 Hybrid, der BMW Active Hybrid 7 mit Lithium-Ionen-Batterie, die Mercedes-Benz B-Klasse F-Cell mit Brennstoffzelle und Elektromotor als Kleinserie, das Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell mit einer Fülle an neuen Sicherheits- und Assistenzsystemen, und der Mercedes SLS AMG, der den Mythos des „Flügeltürers“ wieder aufnimmt. Zudem gibt es einen ersten Ausblick auf die Elektrifizierung dieses neuen Supersportlers.
Ford zeigt als Weltpremiere den neuen C-MAX. Der neue Opel Astra, der die technischen Neuerungen des Insignia auf die Kompaktklasse überträgt, ist ebenso zu sehen wie der Opel Astra EcoFlex mit 109 g/km CO² und der Opel Ampera. Porsche präsentiert den 911 GT3 RS, den 911 Turbo, den 911 Sport Classic in einer limitierten Sonderserie von 250 Exemplaren sowie den Panamera, der seit dem 12. September 2009 im Markt erhältlich ist. Der Elektro smart hat seine Weltpremiere in der Serienversion, der VW Polo (Dreitürer) sowie der VW Polo BlueMotion 1.2 TDI mit einem 3-Zylinder-Motor, der mit 87 g/km CO² als sauberster 4-Sitzer der Welt gilt und dessen Produktion Anfang 2010 beginnt. Hinzu kommt der VW Golf Bluemotion 1.6 TDI mit 99 g/km CO², dessen Produktion ebenso im November 2009 beginnt wie der Passat BlueMotion 1.6 TDI mit 114 g/km CO². Die IAA-Besucher können den neuen VW Golf Variant erstmals sehen sowie den Golf R und den neuen VW T5 Multivan.

Wissmann betonte: „Dies sind nur einige Beispiele neuer Modelle, die schon in den nächsten Monaten auf unseren Straßen fahren werden. Und die meisten von ihnen zeichnen sich durch einen überraschend niedrigen Kraftstoffverbrauch und erstaunlich geringe CO²-Emissionen aus. Diese IAA setzt damit konsequent den Kurs der IAA von 2007 fort: Sie steht ganz im Zeichen der nachhaltigen Mobilität.“
Die Fortschritte, die die Unternehmen – und zwar Hersteller ebenso wie Zulieferer – bei der Steigerung der Kraftstoffeffizienz, bei der Verringerung der CO²-Emissionen und damit des Verbrauchs, bei der Ausstattung mit hoch innovativen Assistenzsystemen und damit der Fahrzeugsicherheit auf dieser IAA zeigten, seien ein „handfester Beleg für die Innovationsgeschwindigkeit und Dynamik, die diese Schlüsselbranche auszeichnet“, betonte Wissmann.

Mit den vielen neuen Modellen liefere diese IAA den Beweis dafür, dass die Automobilindustrie die Herausforderung des Klimaschutzes und der Fahrzeugsicherheit offensiv annehme: „Hier präsentiert sich der Wettbewerb um die besten technischen Lösungen“, unterstrich der VDA-Präsident.

Es gehe dabei nicht um einen „Königsweg“, sondern um die konsequente Umsetzung der „Fächerstrategie“: „Dazu gehört die weitere Optimierung der klassischen Antriebsarten. Der Clean Diesel und hoch aufgeladene Ottomotoren mit Direkteinspritzung und Hubraumdownsizing sind auf dieser IAA ebenso zu sehen wie die Fortschritte bei der Elektrifizierung des Antriebsstrangs, vom Mild Hybrid bis zum Pkw mit reinem Elektroantrieb. Neben der weiteren Reduzierung des Verbrauchs und damit der CO²-Emissionen stehen neuartige Assistenzsysteme im Vordergrund, die das Autofahren noch sicherer und komfortabler machen. Die IAA ist damit auch diesmal wieder das weltgrößte Schaufenster der Automobilindustrie“, betonte Wissmann.
Neben der Bundeskanzlerin haben noch weitere Mitglieder des Bundeskabinetts ihren IAA-Besuch angekündigt, so Bundesumweltminister Gabriel, Bundesverkehrsminister Tiefensee und Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg. Aus Baden-Württemberg und Hessen werden die Ministerpräsidenten Oettinger und Koch erwartet. Hinzu kommen Minister aus sieben Bundesländern – aus Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Sachsen und Thüringen – sowie zahlreiche Abgeordnete des Bundestages und der Landtage.

Diese IAA ist zudem eine Kommunikationsplattform, auf der alle Fragen des Automobils, der Mobilität und des Verkehrs diskutiert werden. Unter anderem wird Jürgen Trittin von den Grünen mit dem VDA-Präsidenten über „Mobilitätskonzepte der Zukunft“ sprechen, in der zweiten IAA-Woche geht es um „Nachhaltige Mobilität in Ballungsräumen“ mit BDI-Präsident Keitel, Daimler-Vorstandschef Dr. Zetsche und Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth. Am 24. September findet eine Gemeinschaftsveranstaltung von VDA und IG Metall auf der IAA statt, auf der IG-Metall-Chef Huber sowie Bundesarbeitsminister Scholz vertreten sein werden. Hinzu kommen über zwei Dutzend Fachveranstaltungen, bei denen meist Fragen der nachhaltigen Mobilität im Vordergrund stehen werden. Außerdem sind mehrere Ländertage vorgesehen, darunter ein Indien-, Slowakei-, Lateinamerika-, Russland- und German-Mexican-Tag.

Ein weiterer Schwerpunkt dieser IAA liegt auf der Nachwuchswerbung. So haben sich im Rahmen der „Schulklassenaktion“ bislang 11.200 Schüler mit 541 Lehrern aus 270 Schulen zur IAA angemeldet. Über die Ingenieursnachwuchs-Aktion „GoIng“ kommen weitere 530 Schüler dazu. Für die Zulieferunternehmen, die auf der IAA vertreten sind, organisiert der VDA in der zweiten IAA-Woche Rundgänge von Einkäufern und Entwicklern der Hersteller, darunter Audi, Ford, Opel und Volkswagen. Wissmann: „Damit verstärken wir den Dialog zwischen Herstellern und Zulieferern – eine Kompetenz, die den VDA schon seit jeher auszeichnet.“
Der VDA-Präsident wies auf die Aktivitäten im Freigelände hin, darunter ein IAA-Eco-Training, Probefahrten, ein Offroad-Parcours und die Outdoor-Kartbahn. „Das IAA-Programm ist mit seinen Premieren, Fachveranstaltungen und Sonderaktivitäten so umfangreich und vielfältig, dass im Grunde ein Besuchertag kaum ausreicht, um alles zu‚ erleben, was bewegt’“, erklärte Wissmann.

Zur erwarteten Zahl der IAA-Besucher sagte Wissmann: „Andere Automobilmessen haben im laufenden Jahr durchweg Besucherrückgänge im höheren zweistelligen Bereich verzeichnen müssen, teilweise gab es einen Einbruch von über 40 Prozent. Im vergleichbaren Rezessionsjahr 1993 hatte die IAA rund 700.000 Besucher gezählt. Für die 63. IAA PKW sind wir zuversichtlich, diese Marke auf jeden Fall zu toppen. Wir hoffen, dass wir am letzten IAA-Tag mindestens 750.000 Besucher zählen werden. Das wäre in diesen Zeiten ein beachtlicher Erfolg!““

(Quelle Pressemitteilung: IAA/VDA)