Bosch: Über 111 Millionen Airbag-Steuergeräte seit Serienstart gebaut

Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als Airbags eingeführt wurden. Die Skepsis war allerorten groß. Inzwischen, viele Jahre später, kann Bosch auf über 111 Millionen Airbag-Steuergeräte zurückblicken, die seit dem Serienstart gebaut wurden. Dabei ging es vom Fahrerairbag über zum Schutzsystem für alle Fahrzeuginsassen, von der Sicherheit profitierten inzwischen zahlreiche Menschen, die bei Unfällen durch den passiven Schutz der Rückhaltesysteme vor Schlimmerem bewahrt wurden.

„Passiver Schutz bei Unfällen – 111 Millionen Airbag-Steuergeräte von Bosch
Rückhaltesysteme nahezu weltweit Standard

  • Bosch hat über 111 Millionen Airbag-Steuergeräte auf drei Kontinenten gefertigt
  • Vom reinen Fahrerairbag zum Schutzsystem für alle Fahrzeuginsassen
  • Gewicht und Größe um drei Viertel reduziert
  • Neue Sicherheitsfunktionen durch Vernetzung

Exakt 111 111 111 Airbag-Steuergeräte hat Bosch seit dem Serienstart 1980 gefertigt. Über Sensoren erfassen sie Unfallart und -schwere und lösen die Rückhaltemittel situationsgerecht aus. In Europa, den USA und Japan beispielsweise werden alle Fahrzeuge seit mehreren Jahren serienmäßig mit Airbags ausgeliefert. Weltweit haben rund 80 Prozent der neu produzierten Fahrzeuge mindestens einen dieser schützenden Luftkissen an Bord, in den sogenannten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) ist es bislang nur jedes zweite. Die Serienfertigung des weltweit ersten elektronisch gesteuerten Airbag-Steuergeräts startete Bosch im Jahr 1980. Es kam im Folgejahr in der S-Klasse von Mercedes-Benz zum Einsatz und steuerte den Fahrerairbag und einen Gurtstraffer an. Heutzutage finden sich bis zu neun Airbags in einem Auto, ergänzt durch Gurtstraffer, die durch ein Anspannen des Gurtes den Passagier in Position halten und dadurch die Schutzwirkung der Airbags weiter verbessern.

In den 90er-Jahren war in Europa das Risiko für Fahrzeuginsassen, bei einem Verkehrsunfall tödlich zu verunglücken, doppelt so groß wie 2008. „Die breite Einführung des Airbags hat einen großen Anteil daran, dass die Zahl der Verkehrstoten in diesem Zeitraum um fast die Hälfte gesunken ist“, sagt Werner Struth, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control. Auch in den Schwellenländern in Asien und Südamerika kommen immer häufiger Fahrerairbags zum Einsatz. In Brasilien und Argentinien wurde 2009 eine Regelung verabschiedet, nach der alle neuen Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeuge von 2014 an mit Front-Airbags ausgerüstet sein müssen. Bosch fertigt Rückhaltesysteme in Europa, Asien und Amerika.

Kompakter, leistungsfähiger und kostengünstiger

1977 begann Bosch die Entwicklung der zentral sensierenden Airbag-Auslöseelektronik. Im März 1978 wurde das erste Patent mit dem Titel „Auslösevorrichtung für Rückhaltesysteme zum Schutz der Insassen von Kraftfahrzeugen“ angemeldet. Das erste System in der S-Klasse von Mercedes-Benz bestand aus drei Komponenten: der elektronischen Auslöseeinheit, dem Spannungswandler und der Energiereserve. Die Basisversion der aktuellen Generation Airbag 10 ist rund 70 Prozent kleiner und besteht nur noch aus einem Steuergerät. Über die Jahre ist die Leistungsfähigkeit stetig gewachsen. Um die Unfallschwere und die Aufprallrichtung noch schneller bestimmen zu können, werden insbesondere in den Fahrzeugseiten zusätzliche Sensoren integriert. Innenraumsensoren erfassen darüber hinaus Gewicht und Sitzposition von Fahrer und Beifahrer. Sind diese besonders leicht oder sitzen sie zu weit nach vorne gebeugt, werden die Airbags entweder gar nicht oder nur gestuft gezündet. Dies senkt das Verletzungsrisiko. Auch die Ansteuerung eines Fußgängerschutzes, der beispielsweise die Motorhaube bei Unfällen anhebt, lässt sich einbinden. Gängige Geräte steuern heutzutage bis zu 32 Rückhaltemittel wie Airbags und Gurtstraffer an.

In den 31 Jahren seit Serienstart haben die Bosch-Ingenieure die Technik kontinuierlich weiterentwickelt. Gewicht und Größe gingen um rund 70 Prozent zurück. Da gleichzeitig die Kosten erheblich sanken, ist der passive Insassenschutz mittlerweile für alle Fahrzeugklassen erschwinglich. Speziell für die Erfordernisse kostengünstiger Fahrzeuge in Ländern wie China, Indien oder Brasilien ist die Variante Airbag light im Programm.

Darüber hinaus lassen sich durch die Vernetzung der Airbag-Steuerung mit Systemen und Sensoren der Fahrerassistenz- und Fahrzeugkommunikation weitere Sicherheitsfunktionen realisieren. Ein Beispiel hierfür ist die Funktion Secondary Collision Mitigation, die zur Vermeidung von Folgeunfällen die Steuerung der Airbags mit dem ESP® verbindet. Melden die Crash-Sensoren einen Aufprall, bremst ESP® das Fahrzeug selbsttätig ab, um die Energie für einen eventuellen zweiten Aufprall zu minimieren.“

111 Millionen Airbag-Steuergeräte von Bosch

Quelle Pressemitteilung und Grafik: Bosch