Lotus Renault GP in China mit wenig Punkten und viel Frust – Formel 1 2011

Anders als bei den ersten zwei Rennen konnte Lotus Renault GP in China keinen Podestplatz rausfahren. Zwei Punkte und viel Frust ist es, was am Ende des dritten Saisonrennens der Formel 1 2011 übrigbleibt – aber wer Vitaly Petrov und Nick Heidfeld jetzt schon wieder abschreibt, wird wohl bald wieder das Staunen gelehrt werden.

„Manches muss man nehmen wie es kommt

• Vitaly und Nick waren mit einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs.
• Vitaly startete mit weichen Reifen, kam zum ersten Wechsel in Runde 17 und fuhr nach dem zweiten in Runde 37 mit harten
• Nick startete ebenfalls auf weichen Reifen, wechselte in Runde 18 und fuhr nach dem Stopp in der 30. mit der harten Mischung

Vitaly Petrov, P9, R31-01

Vitaly Petrov Lotus Renault GP Großer Preis von China 2011
Vitaly Petrov Lotus Renault GP Großer Preis von China 2011

“Auf P9 ins Ziel zu kommen und für das Team wenigstens zwei Punkte zu holen ist immer noch ein gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass unsere Qualifikation nicht die beste war. Dennoch sind wir ein bisschen enttäuscht, dass wir nicht um mehr fahren konnten. Die Strategie war OK, aber wir müssen sehen, dass wir uns weiter verbessern. Wir werden uns die Daten ansehen, um herauszufinden, was schief gelaufen ist. In der Türkei werden wir versuchen die Rennergebnisse von Australien und Malaysia zu erreichen.“

Nick Heidfeld, P12, R31-04

“Ich bin überhaupt nicht zufrieden mit meinem Resultat, auch wenn ich von P16 gestartet bin. Ich bin schlecht weggekommen, aber habe dennoch gleich angegriffen, als es in die erste Kurve ging, um ein paar Plätze gut zu machen. Nach den ersten Runden bekam ich ein paar Probleme mit KERS, dadurch konnte ich diesen Vorteil nicht die gesamte Zeit über nutzen. Es war ziemlich schwer unter diesen Umständen zu überholen beziehungsweise, meinen Platz zu verteidigen. Ich glaube im zweiten Stint waren wir mit den weichen Reifen gut dabei, aber es war nicht einfach die Gegner vor uns anzugreifen. Deshalb bin ich recht früh zum zweiten Stopp gekommen, um die harten Reifen aufziehen zu lassen. Wir hatten gehofft eine freie Strecke vor uns zu haben, um so ein paar Plätze gut machen zu können. Leider kamen Perez und Sutil genau in der gleichen Runde rein, dadurch konnten wir im letzten Stint keinen Vorteil herausschlagen.“

Nick Heidfeld Lotus Renault GP R31 China GP 2011 © Andrew Ferraro / LAT Photographic
Nick Heidfeld Lotus Renault GP R31 China GP 2011 © Andrew Ferraro / LAT Photographic

Eric Boullier, Teamchef und Geschäftsführer Lotus Renault GP

“Durch unsere Plätze in der Startaufstellung wussten wir schon vorher, dass es schwer werden würde unsere guten Ergebnisse der letzten Rennen zu wiederholen. Am Ende war es ein recht frustrierendes Unterfangen, es ist uns nicht gelungen die Fortschritte zu machen, die wir uns vorgestellt hatten. Das Überholen ist uns nicht leicht gefallen, trotz DRS. Zudem müssen wir unsere Strategie noch einmal analysieren. Man muss die Reifen eben im richtigen Moment wechseln, es gibt da wenig Spielraum. Es ist aber gut, dass wir ein paar Punkte mitnehmen konnten. Jetzt haben wir drei Wochen Zeit, um uns für die Türkei zu sammeln und neu aufzustellen, so dass wir wieder um die vorderen Plätze mitkämpfen können.”

Alan Permane, Chefrenningenieur Lotus Renault GP

“Das war ein schwieriger Tag für uns, natürlich auch durch die schlechte Qualifikation gestern. Beide Fahrer hatten mit der Pace im Rennen zu kämpfen, es fiel ihnen nicht leicht zu überholen. Vitaly hatte nicht den besten Start und blieb dann während des ersten Stints im Verkehr stecken. Zu diesem Zeitpunkt haben wir überlegt, ob wir zwei oder drei Stopps machen sollten. Doch dann war die Strecke frei und die Pace stimmte auch, also sind wir bei zwei geblieben. Im mittleren Stint lief es mit den weichen Reifen allerdings nicht so gut. Was Nick betrifft, da hatten wir uns für die gleiche Reifenstrategie entschieden, aber er hatte mit KERS zu kämpfen und konnte dadurch nicht so leicht überholen. Er konnte das System nicht perfekt nutzen und dadurch konnte er sich nicht nach vorn arbeiten.“

Ricardo Penteado, LRGP Motoreningenieur, Renault Sport F1

“Es war ein langes und schwieriges Rennen für das Team, wir hatten in jeder Runde zu kämpfen – auch noch in der letzten! Wir können froh sein, dass wir es am Ende noch in die Top-10 geschafft haben, nachdem wir gestern so viele Probleme hatten. Vitaly und Nick haben alles gegeben und konnten ihre Platzierung im Vergleich zur Startposition verbessern. Vitaly hat ein paar wertvolle Punkte geholt mit Rang neun. Die Temperaturen waren heute weitaus höher als gestern, aber der R31-RS27 hatte keine Probleme dadurch, das Paket funktioniert sehr gut. Natürlich haben wir aber mehr drauf, als die Plätze neun und zwölf.”

Wussten Sie?
Der R31 war das schnellste Auto auf der Geraden, Nick erzielte eine Geschwindigkeit von 322.6km/h und Vitaly 322.5km/h.“

Quelle Pressemitteilung und Fotos: Lotus Renault GP